Präsentationstechniken
Artikel erschienen im März 2023
Autor: Tobias Hohberger
Präsentieren mit dem Computer
Wenn es um Präsentationstechniken geht, betrifft das nicht nur die richtige Wahl des technischen Hilfsmittels. Ebenso wichtig ist es, den Vortrag mit spannenden Techniken lebhaft und interessant zu gestalten.
Die Software PowerPoint aus der Microsoft-Office-Familie ist eine der beliebtesten technischen Programmlösungen für Vorträge, wenn ein PC verwendet werden soll. Vortragende können die Folien bereits im Vorfeld vorbereiten und das Einbauen von Videosequenzen sowie Verlinkungen auf Websites sind einfach möglich. Ebenso können Grafiken und Fotos integriert werden. Dazu gibt es bereits vordefinierte Folienlayouts, an denen sich Präsentierende orientieren können. Wer es etwas kreativer haben möchte, kann sich auch online Folienlayouts kaufen oder verwendet gleich das firmeneigene Layout mit Corporate Identity.
Eine weitere Möglichkeit zur Präsentation über den PC stellt die Online-Anwendung „Prezi“ dar. Um diese nutzen zu können, muss ein Account auf der Website eingerichtet werden. Dort gibt es eine kostenlose und eine kostenpflichtige Variante. Sie unterscheiden sich in den bereitgestellten Funktionen des Anbieters. Auch hier gibt es wie bei Power- Point eine große Auswahl an Vorlagen. Dasselbe gilt für die Google-Anwendung „Google Slides“. Interessant ist vor allem die einfache Integration in Online-Meeting-Systeme.
Sind Referierende am Tag des Vortrags angekommen, werden ein Beamer und eine Leinwand benötigt. Häufig ist beides in Tagungsunterkünften oder Schulungsräumen bereits vorhanden und kann kostenfrei beziehungsweise gegen Zahlung einer kleinen Mietpauschale verwendet werden. Das lästige Hin- und Hertragen schwerer Technik und der Aufbau entfallen damit. Vorteilhaft dabei ist gleichzeitig, dass meist technische Hilfe vor Ort ist, die bei Problemen weiterhelfen kann. Um sich auch während des Vortrags frei im Raum bewegen zu können und gleichzeitig zwischen den Folien wechseln zu können, ist ein Presenter von Vorteil. Dabei handelt es sich um eine Art Fernbedienung, mit der sich zwischen Folien hin- und herschalten lässt und in der meist auch ein Laserpointer integriert ist. Wird der Presenter nicht allzu oft verwendet, sollte er bereits im Vorfeld auf Funktionstüchtigkeit getestet werden. Nicht selten sind die Batterien schwach oder leer und der Presenter kann daher nicht benutzt werden. Ersatzbatterien sind also ein Muss. Außerdem sollte vor dem Vortrag überprüft werden, ob der Presenter vom Computer erkannt wird.
Tipps für das Arbeiten mit Computergestützten Folien
- Einheitliches und übersichtliches Folienlayout verwenden
- Auf ausreichend Kontrast zwischen Folieninhalt und Hintergrund achten
- Inhaltsverzeichnis verwenden
- Nicht zu viel Text auf eine Folie schreiben
- Begrenzte Anzahl an Folien verwenden
- Folienübergänge einheitlich gestalten
- Nicht zu viele unterschiedliche Effekte verwenden
- Präsentation auf Rechtschreibfehler prüfen
- Den Vortrag vorab üben, um die Präsentationszeit abschätzen zu können
- Hochauflösende Fotos verwenden
- Mit passenden und einheitlichen Schriftarten arbeiten
Präsentieren mit dem Flipchart
Eine weitere häufig verwendete Präsentationstechnik stellt der Flipchart dar. Diese analoge Technik kommt komplett ohne Computer, Strom und Internet aus. Er ist also losgelöst von sämtlichen möglichen technischen Pannen.
Der Flipchart ist schnell aufgebaut und zudem einfach im Raum zu verschieben. Wenn dann noch Papier und Stifte vorhanden sind, kann es direkt losgehen. Flipchart-Blätter können auch vom Block abgetrennt und gegebenenfalls an eine Wand geheftet werden. Damit können Zusammenhänge klarer dargestellt werden und sind auch dauerhaft sichtbar.
Flipcharts wirken außerdem persönlicher als Präsentationen über den Beamer. Damit lassen sich beispielsweise Skizzen zeichnen und kann dem Vortrag eine persönliche Note verliehen werden. Der Inhalt entsteht live vor den Teilnehmenden und der Vortrag wirkt damit lebendiger und flexibler. Mit dem Flipchart ist also mehr Interaktion mit und zwischen den Teilnehmenden möglich, weil sie den Entstehungsprozess von beispielsweise Grafiken mitverfolgen können. Zudem können auch Teilnehmer:innen des Vortrages am Flipchart mitarbeiten. Betrachtet man die Kostenseite des Flipcharts, liegen die Ausgaben deutlich unter denen von Laptop und Beamer.
Idealerweise wird der Flipchart in Kombination mit anderen Präsentationstechniken für Begrüßungen, Inhaltsverzeichnisse oder wichtige Kernaussagen verwendet.
Tipps für das Arbeiten mit Flipcharts
- Flipchart zentral und gut sichtbar im Raum platzieren
- Genügend Flipchart-Papier bereithalten
- Aufwendigere Darstellungen bei Bedarf vorzeichnen
- Stifte mit dicken Stiftspitzen bevorzugen und Stifte vorher testen
- In Druckschrift schreiben
- Mit Klebezetteln und Haftnotizen kann der Flipchart auch als Pinnwand genutzt werden
- Groß- und Kleinbuchstaben kombinieren
- Auf einheitliche Schriftgröße achten
- Plakative Überschriften verwenden
- Nicht zu viele unterschiedliche Farben nutzen
- Lange Wörter nicht in eine Zeile quetschen, sondern trennen
- Ausreichend Abstand zwischen den Zeilen lassen
- Fotoprotokoll erstellen und Teilnehmern zukommen lassen
Präsentieren mit der Pinnwand
Vorträge mit einer Pinnwand finden üblicherweise bei einer kleineren, überschaubaren Teilnehmeranzahl statt. Fast jeder moderne Seminarraum verfügt über eine Stellwand, auf welcher Karten in unterschiedlicher Form und Farbe angepinnt werden können. Sie ist beweglich und kann daher im Veranstaltungsraum flexibel verwendet werden. Im Moderationskoffer befinden sich Karten, Nadeln, Stifte, Klebestreifen und noch vieles mehr.
Häufig dient die Präsentationstechnik mit der Pinnwand als Ergänzung für Moderierende. So können sie bereits vorbeschriftete Karten anpinnen oder diese durch die Teilnehmenden erarbeiten lassen.
Am häufigsten wird die Pinnwand mit den Karten zur Sammlung von Ideen, Erfahrungen, Lösungsmöglichkeiten und Meinungen verwendet. Intention ist hier, gemeinsam an dem gesetzten Ziel zu arbeiten. Die angepinnten Karten können jederzeit verschoben werden und es entsteht damit ein großer Spielraum an Gestaltungsmöglichkeiten. Die Interaktion mit den Teilnehmenden ist bei dieser Präsentationsart am größten.
Digitale Alternativen zur klassischen Pinnwand stellen Padlet und Visualizer dar. Padlet ist eine Software zur Erstellung von digitalen Pinnwänden, auf welcher Texte, Bilder, Videos, Links, Screenshots, Zeichnungen und vieles mehr abgelegt werden. Sie fällt damit unter die Kategorie eines Mind-Mapping-Tools. Die dort abgelegten Materialien werden gesammelt und anschließend miteinander verbunden. Sie können beliebig verschoben werden. Ein Visualizer wird dann verwendet, wenn Gegenstände oder Dokumente dem Publikum präsentiert werden sollen. Die integrierte Videokamera mit Beleuchtungstechnik nimmt Gegenstände (z. B. Bücher) auf und sendet das hoch aufgelöste Bild an Whiteboards oder Projektoren. Der Visualizer stellt damit eine Weiterentwicklung des bisherigen Overheadprojektors dar.
Tipps für das Arbeiten mit der Pinnwand
- Ausreichende Anzahl an Karten und Pinnnadeln/ Magneten vorrätig halten
- Vorher Stifte testen, ob sie gut schreiben
- Beim Anpinnen darauf achten, dass vorher die Pinnwandfüße festgestellt sind
- Aufteilung der Wandfläche beim Anpinnen beachten
- Gezielter Einsatz von Variationen der Karten
- Auf ausreichende Schriftgröße bei den Karten achten
- Nicht in Richtung der Pinnwand sprechen, sondern zum Publikum
- Pro Karte nur eine Aussage
- Maximal zwei Zeilen je Karte
- Klebestift oder Klebestreifen/-band bereithalten
Die Wahl des Meetingraums
Die Vorbereitung des Veranstaltungsraums ist mindestens genauso wichtig wie die Präsentation selbst. So sollen sich die Teilnehmenden wohlfühlen und Freude an der Vernetzung mit anderen und am Wissensaustausch haben. Es ist sehr wichtig, dass die Veranstaltung in positiver Erinnerung bleibt und zu einem erfolgreichen Tag für alle Beteiligten wird.
Bei der Suche nach einem perfekten Seminarraum ist auf einiges zu achten. Die Lokalität sollte möglichst gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein und Parkmöglichkeiten aufweisen. Anreisetipps sollten auch Bestandteil der Einladung sein. Es gibt nichts Schlimmeres als verspätete Teilnehmer, die dann demotiviert zur Veranstaltung eintreffen, nur weil sie den Weg dorthin nicht finden konnten.
Des Weiteren sollten sich in der näheren Umgebung Restaurants befinden, um dort die Mittagspause verbringen zu können. Gerade Pausen bieten ideale Gelegenheiten zum gegenseitigen Kennenlernen. Alternativ kann auch ein Cateringangebot in die engere Wahl kommen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bestuhlung. So ist darauf zu achten, dass alle Teilnehmenden in dem Veranstaltungsraum Platz finden und einen guten Blick auf die Referierenden haben. Am besten erfolgt die Bestuhlung jeweils leicht versetzt zur vorherigen Reihe.
Bei längeren Veranstaltungen ist es empfehlenswert, auf den Tischen Getränke und Gläser bereitzustellen. Damit sich die Teilnehmenden auch Notizen zum Vortrag machen können, sollten Blöcke und Kugelschreiber bereitgelegt werden.
Zuletzt ist das Augenmerk auf die multimediale Ausstattung zu legen. So muss im Vorfeld geklärt sein, welche Präsentationstechniken für den Vortrag erforderlich sind und ob diese vor Ort verwendet werden können.
Häufige Fehler beim Präsentieren
Nicht nur die Technik kann einem bei der Präsentation einen Strich durch die Rechnung machen, sondern auch man selbst. Um dies zu verhindern, sollten besonders die nachfolgenden Tipps beachtet werden.
Wichtig ist vor allem langsames Reden. Dadurch können Teilnehmende dem Vortrag besser folgen und Moderierende haben zudem mehr Zeit zu überlegen, was als Nächstes folgt. Mit dieser Vorgehensweise kann auch der eigenen Nervosität entgegengewirkt werden. Kurze Sätze werden vom Publikum sowieso besser aufgenommen als lange und verschachtelte.
Als Nächstes kann geprüft werden, ob man zu leise spricht oder sogar eine undeutliche Aussprache hat. Dafür empfiehlt es sich, den Vortrag zu Hause beispielsweise auf seinem Smartphone aufzunehmen und anschließend abzuhören. Zu viele Fachwörter oder Zahlen schrecken das Publikum ab und sollten daher nicht verwendet werden.
Der Vortrag sollte einen roten Faden haben. Am besten wird dieser in Form eines Inhaltsverzeichnisses zum Beispiel auf einem Flipchart festgehalten. Auf diese Weise wird vermieden, dass Teilnehmende sich in einem Vortrag nicht mehr orientieren können und den Überblick verlieren, welches Thema gerade behandelt wird und in welchem Zusammenhang es steht.
Zu guter Letzt ist es wichtig, Blickkontakt zum Publikum zu halten. So sollten nicht ständig einzelne Teilnehmende fokussiert werden. Gerade bei großen Veranstaltungen merken sich Moderierende einen festen Punkt im Raum, den sie anschließend anvisieren. Mit einer ansprechenden Mimik und Gestik kann der Vortrag lebendig gehalten werden.
Ergänzende Informationen und Materialien
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- Beitrag "Bewerbung: Der erste Eindruck zählt"
- Beitrag "Formen der Kommunikation"
- Beitrag "Körpersprache souverän einsetzen"
- Beitrag "Mit professionellen Folien überzeugen"
Externe Linktipps und Medienempfehlungen
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Die Broschüre aus der BVR-Kundenreihe greift die zentralen Themen in diesem Lebensabschnitt auf und hilft dabei, in das Berufsleben zu starten. Informationen zu Bewerbung, dem Arbeitsvertrag, sozialen Kompetenzen im Berufsalltag, zu Steuern und den Möglichkeiten der Absicherung und Vorsorge unterstützen bei den wichtigen Schritten in die berufliche Praxis. - Bühler, Peter; Schlaich, Patrick; Sinner; Dominik; Präsentationen: Konzeption - Design; Medien; Springer-Verlag; Berlin, Heidelberg 2019.
Das Buch vermittelt Grundwissen über Präsentationen im Bereich Mediengestaltung. Zur Vertiefung und Prüfungsvorbereitung enthält der Band zahlreiche Übungsaufgaben mit ausführlichen Musterlösungen – unter anderem für Programme wie PowerPoint. Daher eignet sich dieses Buch auch als Lehr- und Arbeitsbuch an Schulen sowie Hochschulen und zum Selbststudium.

